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  contactfestival Freiburg 2008 - Woodstocks Erben tanzen am Seepark
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  Article in the public newspaper "Badische Zeitung" - only in german - Marc Grün
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  Im Freiburger Westen treffen sich 200 Menschen aus der ganzen Welt und tanzen eine Woche lang.

Eine bunte Zeltstadt ist vor der Wentzinger Realschule am Seepark aufgebaut. Ein bisschen glaubt man sich auf einem Musik-Festival, Erinnerungen an Woodstock werden wach. Doch irgendwas ist anders - zwar trägt das Publikum die Haare ähnlich lang wie die damals und auch die Stimmung ist gut und ausgelassen. Die Menschen hier tragen lockere Kleider in Naturfarben, grüne oder braune Filzhosen etwa, dazu Bänder im Haar und ausgewaschene Schlabbershirts. Es ist, als sei ein bisschen Flower-Power auf die alternative Ökobewegung der 80er getroffen - statt schrillem Rock herrscht Harmonie, statt lauten Bässen gibt es Jazz.

"Beim Contact Improvisation gibt es keine strengen Rhythmen, keinen Beat, der die Bewegungsabläufe vorgibt. Es geht um das gleichwertige Zusammenspiel zwischen Musik und Tanz", erklärt Benno Enderlein den Unterschied. Er ist der Organisator des Festivals, das weltweit das bedeutendste Festival seiner Art darstellt. Doch was ist Contact Improvisation eigentlich? "Es geht dabei um den Tanz zu zweit, bei dem vor allem Körperkontakt und fließende, dynamische Bewegungen im Vordergrund stehen", erklärt der 44-Jährige Freiburger. Der freie, improvisierte Tanz entnimmt dabei Anleihen aus vielen Bereichen, die sich mit Bewegung befassen, so etwa Zen oder Tai-Chi.

Ursprünglich kommt der Tanzstil aus den USA und wurde in der Blütezeit der 68er-Revolution erfunden. "Das erkennt man zum Beispiel daran, dass hier die Rollen nicht festgelegt sind. Es können auch Frauen mit Frauen und Männer mit Männern tanzen - gesellschaftliche Tabus verlieren im Tanz ihre Bedeutung. Wichtig ist, dass man den Körper des anderen erspürt, in ihm liest und erkennt, welche Bewegungen gemeinsam möglich sind", versucht Eckhard Müller die Faszination des Contact Improvisation zu erklären. Müller hat das Festival zusammen mit Enderlein und Barbara Stahlberger nun schon zum neunten Mal organisiert, 200 Menschen aus rund 30 Ländern sind ihrer Einladung zum Festival gefolgt. Gemeinsam lernen sie hier vormittags in Klassen neue Bewegungstechniken und Elemente, die sie abends in "Improvisations-Jams" ausprobieren und anwenden können. Dabei trägt das Festival viele bunte Blüten wie den 36 Stunden währenden Improvisationstanz, den Paare sich abwechselnd auf dem Gelände aufführen. Alles ist ein wenig anders, alternativer eben, doch gerade das begeistert Besucher wie Viola Einsiedel aus München, die auch als Musikerin auftritt: "Die Stimmung hier ist so überraschend friedlich und entspannt - das kann man nicht beschreiben, nur selbst ausprobieren."
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